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„Neues Arbeiten in der öffentlichen Verwaltung geht nicht? – Gibt’s nicht!“

Aktualisiert: 30. Nov. 2022

Vor kurzem durfte ich ein Gespräch über Selbstorganisation mit Stefan Kraus, Amtsleiter der Stadt Herrenberg, führen. Sein Bereich hat sich erfolgreich von der traditionellen Hierarchie verabschiedet und arbeitet heute größtenteils selbstorganisiert - ohne Führungskräfte. In diesem Beitrag möchte ich Dir einen kleinen Einblick geben, wie sie diese Transformation gemeistert haben und dadurch zum Magneten für neue Bewerber:innen wurden.



„Die Selbstorganisation ist ein Brandbeschleuniger für die Digitalisierung – auch in der öffentlichen Verwaltung!"


Oftmals höre ich, dass es im öffentlichen Dienst nicht möglich ist auf die Selbstorganisation umzusteigen. Angeblich ginge sowas mit den Mitarbeitenden nicht. (Welches Menschenbild wohl dahinter steckt?!) Umso begeisterter bin ich dann, wenn ich von Praxisbeispielen das Gegenteil erfahre. Deshalb möchte ich dieses Beispiel so weit in die Welt hinaus tragen, wie ich es nur kann.😊


Stefan Kraus, Amtsleiter und - wie ich ihn nenne - New Work Botschafter bei der Stadt Herrenberg, hat mir wundervolle Einblicke in die Neue Arbeit in seinem Bereich gewährt. Er berichtet mir, wie sie es seit 2018 geschafft haben von den gewohnten Hierarchien in die Selbstorganisation zu transformieren. Der anfängliche Grund war allerdings unschön, denn sie haben damals eine Umfrage bei den Mitarbeitenden gemacht und die sah nicht ganz so rosig aus. Sie waren sogar sehr unzufrieden. Vorbildlich haben sie genau dieses Ergebnis zum Anlass genommen etwas zu verändern! Nach der Zustimmung vom Oberbürgermeister und dem Personalrat haben sie losgelegt. Eine echte Veränderung entsteht erst, wenn man die Strukturen verändert.


Zunächst haben sie ein kleines, freiwilliges Team zusammengesucht und ganz alleine gestartet. Später wurden sie auch durch Externe begleitet. Eine der wesentlichen Veränderungen war der Verzicht auf die mittlere Führungsebene, der sog. Meister. Heute werden diese Führungstätigkeiten durch die Mitarbeitenden selbst erledigt, so darf jede:r mal im Büro sitzen und Führungsaufgaben übernehmen.


Das ging allerdings alles nicht von jetzt auf gleich, sondern durch die Begleitung und Weiterentwicklung der Mitarbeitenden. Er spricht nicht nur über Höhen, sondern auch über Tiefen, denn für solch eine Transformation ist ein gewisser Reifegrad Voraussetzung und der musste auch erst erreicht werden. Die Zusammenarbeit und Kommunikation ohne Vorgesetzten ist eine ganz andere und daran sind sie zunächst fast gescheitert. Nur der Wille zur Veränderung hat sie dabei getragen durchzuhalten, sich weiterzuentwickeln, Neues auszuprobieren und dadurch gemeinsam zu wachsen.


Trotz mancher Herausforderungen haben sie nicht aufgegeben und stellen weiter fest, dass durch die bessere Kommunikation auch die Silos zu anderen Bereichen brechen. Es ist ein Win:Win für Unternehmen und die Mitarbeitenden: „Wir sind seitdem nicht nur schneller und haben uns monetär verbessert, sondern auch unsere Mitarbeitenden sind wesentlich zufriedener.“


Wir sind uns beide einig: Menschen in die Selbstbestimmung zu bringen ist für den Öffentlichen Sektor genauso wichtig wie für den Privaten. Nicht zuletzt verkündet er mir ganz stolz: „Außerdem sind wir ein Talentmagnet.“ Es bewerben sich bei ihnen so viele neue Kolleg:innen wie noch nie.


 

Wer mehr über diese Transformation wissen möchte, vernetzt sich am besten mit Stefan Kraus über LinkedIn persönlich oder schaut in die vielen öffentlich zugänglichen Informationen (s. Links unten).


Kommt Neues Arbeiten auch für Euch in Frage?

Dann sprich mich gerne an: wandel@domenika-rinke.de

 

Links für weitere Informationen:

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